Windows 7

Zehn Tipps zur Migration auf Windows 7

tec4net IT-Solutions berät beim Betriebssystemwechsel (Server/Client)

Die Firma tec4net IT-Solutions aus München hat elf Jahre Erfahrung, wenn es um Migrations-projekte geht. Nachdem das neue Windows 7 nun seit über einem Jahr auf dem Markt ist, steht in vielen Firmen der der Wechsel auf das Microsoft-Betriebssystem an. Das Systemhaus tec4net IT-Solutions hat eine kleine Roadmap zusammengestellt, die IT-Verantwortlichen helfen soll, die Migration erfolgreich durchzuführen.

Seit Ende Februar 2011 ist das Service-Paket für Windows 7 verfügbar. Damit hat Microsoft für viele IT-Entscheider die letzte Hürde für die Migration zu Windows 7 aus der Welt geschafft. Jetzt geht es für die Verantwortlichen darum, wie sie ihre bestehende Windows-XP-Landschaft auf die aktuelle Windows-Version umstellen.

1. 32 oder 64 Bit?

Anwender, die aktuell oder in der nahen Zukunft mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher benötigen, sollten sich die 64-Bit-Version näher ansehen. Wichtig ist dabei, dass alle Applikationen im Vorfeld genau getestet werden. Für alle übrigen Anwender ist die 32-Bit-Version ausreichend.
Vorsicht ist aber geboten, wenn zeitgleich mit Windows 7 auch das neue Office 2010 eingeführt werden soll. Da derzeit immer noch viele Inkompatibilitäten beim Einsatz von Makros oder dem Mailclient MS Outlook zur 64-Bit-Variante von Win7 bestehen, empfiehlt es sich, die 32-Bit-Version zu bevorzugen.

2. Migrationsstrategie

Die geringsten Probleme treten auf, wenn die Einführung von Windows 7 zusammen mit dem Neukauf von PC-Systemen verbunden ist. Natürlich kann und will sich das nicht jede Firma leisten. Daher ist vor der Migration zu bewerten, welche Clients aufgerüstet werden können und welche tatsächlich getauscht werden müssen. Es empfiehlt sich in diesem Fall eine abteilungsweise Migration mit dem Ziel, nach einiger Zeit das alte Betriebssystem komplett abzulösen.
Ist auch dieser Weg nicht umsetzbar, lässt sich Windows 7 nur im Bedarfsfall zusammen mit neuer PC-Hardware einführen. Auch wenn diese Vorgehensweise bezüglich der Investitionskosten die günstigste Variante ist, sollte man dabei unbedingt die höheren Support-Kosten bedenken, die die parallele Unterstützung von zwei Betriebssystemen zwangsweise mit sich bringt.

3. Inventarisierung als Basis

Wer bestehende PCs auf Windows 7 migrieren will, muss, wie bereits gesagt, prüfen, ob die vorhandene Hardware für das neue Betriebssystem leistungsstark genug ist. Hierzu gibt es das kostenlose „Assessment and Planning Toolkit“ von Microsoft.
Da die Migration eines Rechners von Windows XP auf Windows 7 die Neuinstallation des Betriebssystems und aller Anwendungen voraussetzt, ist es unerlässlich, auch die gesamte, in einem Unternehmen installierte Software zu inventarisieren. Leider bietet Microsoft selbst für diese Softwareinventarisierung kein kostenloses Tool an. Wer sich die Arbeit dabei erleichtern will, greift auf die Inventarisierungsfunktion entsprechender Clientmanagement-Systeme zurück.

4. Test durchführen

Einer der wichtigsten Schritte im Vorfeld eines jeden Migrationsprojekts ist die Durchführung von Tests. Alle Anwendungen, die später unter Windows 7 weiter betrieben werden sollen, müssen ausführlich getestet werden. Wir empfehlen, hierzu eine kleine Testumgebung aufzubauen, um auch komplexere Fehler erkennen zu können. Darüber hinaus sollten immer mehrere Administratoren und Anwender an den Tests beteiligt werden, da nicht jeder die gleichen Funktionen der Software nutzt und prüfen kann.
Die Testumgebung ist zudem der einzige Weg, um Abhängigkeiten bestimmter Programme untereinander zu prüfen. In der Praxis hat es sich bewährt, pro Fachbereich mindestens einen repräsentativen Anwender mit komplexer Arbeitsplatzumgebung an den Tests zu beteiligen. Übergangsweise sollte man diesen Personen einen zweiten Rechner mit dem neuen Betriebssystem und allen Anwendungen zur Verfügung stellen.

5. Server-Seite

Die Umstellung von XP auf Windows 7 hat nicht nur Auswirkungen auf die Client-Installation und alle dort integrierten Anwendungen, sondern kann auch Veränderungen auf den Server-Systemen nach sich ziehen.
Setzt man beispielsweise bereits Windows Server 2008 ein, so ist es nun möglich, die Windows-Firewall von Windows 7 richtig und umfassend über Gruppenrichtlinien zu administrieren.

Da es weitere Verbesserungen und Erleichterungen im Zusammenspiel von Server 2008 und Win 7 gibt, empfiehlt tec4net, alle Domänen-Controller mit Active Directory auf Windows Server 2008 zu migrieren.

6. Lokale Daten sichern

Ein weiterer Punkt, der immer wieder gerne von allzu eifrigen Administratoren vergessen wird, sind die vielen lokal gespeicherten Dateien, die es ja laut Firmenpolicy nicht geben darf.
In der Realität existieren diese Dateien fast überall und da beim Verlust der Daten immer auch ein Schaden für die Firma entsteht, sollte man sich im Rahmen der Migration um eine angemessene Sicherung kümmern. In der Praxis hat es sich bewährt, die betroffenen Dateien vom Anwender selbst sichern zu lassen.

Eine relativ einfache Methode ist hierbei die Sicherung der Daten auf die entsprechenden Netzlaufwerke. Da dies aus Zeitmangel oft nicht durchgeführt wird, stellen wir immer ein eigenes Migrationslaufwerk zur reinen Datensicherung zur Verfügung.
Soll im Rahmen der Migration auch die Hardware ausgetauscht werden, ist es sinnvoll, die Rechner bzw. die Festplatten noch einige Zeit in einem verschließbaren Bereich zu lagern.

7. Benutzereinstellungen

Neben den lokalen Daten möchten Benutzer auch ihre gewohnten System-Einstellungen unter dem neuen Betriebssystem wieder finden. Bei deren Übertragung darf man aber nicht vergessen, dass die Migration von XP auf Windows 7 eine Neuinstallation des Betriebssystems darstellt und Windows 7 eine veränderte Struktur aufweist. Eine Eins-zu-eins-Übertragung ist daher durchaus mit einer gewissen Komplexität verbunden, da nicht jeder Anwender die gleiche Software hat.

Beispielsweise ist es schwierig, die Einträge im Startmenü sowie Verknüpfungen auf dem Desktop in das neue System zu übernehmen. Diese würden auf dem Zielrechner nur bedingt funktionieren. Einstellungen von verschiedenen Applikationen können dagegen oft leicht aus der Registry oder in Form von Config-Dateien bequem kopiert werden. Natürlich sollte auch die Migration der Benutzereinstellungen vorher ausführlich getestet werden.

8. Migrationswerkzeug auswählen!

Prinzipiell ist die Umstellung von XP auf Windows 7 allein mit kostenlosen Bordmitteln von Microsoft möglich. In der Praxis ist dies jedoch mit einem hohen zeitlichen und personellen Aufwand verbunden.

Wer dies vermeiden möchte, greift lieber auf ein Client-Management-System zurück, das auch die Migration auf Windows 7 unterstützt.

Allerdings ist hierbei zu bemerken, dass viele dieser Systeme eine Migration nur ermöglichen, wenn das bereits bestehende Windowssystem mit dem entsprechenden Tool installiert wurde.

9. Helpdesk verstärken!

Für den Zeitraum der Migration sowie mindestens zwei Monate nach deren Abschluss sollten Unternehmen ihren Helpdesk mit zusätzlichem Personal verstärken. Gerne bietet tec4net IT-Solutions auch hier eine weitere Betreuung an. Oft scheint zunächst alles erfolgreich gelaufen zu sein, und mit einem Mal treten – etwa zum Monatswechsel – unerwartete Probleme auf.

Nur mit ausreichend personellen Ressourcen ist dieser zusätzliche Arbeitsaufwand dann zu bewältigen. Um die IT-Abteilung zu entlasten, empfiehlt es sich, schon im Vorfeld einen Anwender pro Abteilung zu schulen, damit dieser kleinere Probleme direkt abstellen kann.

10. Projektablauf standardisieren!

Auch wenn hier die wichtigsten Punkte aufgeführt werden, so raten wir dennoch allen Unternehmen dringend dazu, bei der Planung und Durchführung eines Migrationsprojekts auf Windows 7 professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Nur ein praxisbewährter Projektablaufplan ermöglicht es, auch eine große Zahl von Rechnern im vorgesehenen Umfang und Zeitrahmen zu migrieren.

Doch auch der Dienstleister will mit Bedacht ausgewählt werden. Wenn beispielsweise ein Anbieter eine Aufwandsabschätzung abgibt, ohne eine detaillierte Bestandsaufnahme durchzuführen, wird der Kunde in vielen Fällen enttäuscht werden.

Matthias Walter, http://www.tec4net.com
EDV-Sachverständiger und Datenschutzauditor

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