e-post brief

Der E-Postbrief, und wem er etwas nutzt?

Die Post führt in Ihrer Werbung vor allem drei „nützliche“ Punkte auf – doch was ist dran?

Sichere Verschlüsselung durch TLS? – Auch TLS ist nicht unknackbar, und diese Mängel wurden in der Praxis bereits nachgewiesen.

Kommunikation mit Behörden? – Wenn diese den digitalen E-Postbrief anerkennen würden, dann vielleicht. Aber selbst den ausgedruckten E-Postbrief erkennt kaum eine Behörde an, die E-Mailvariante wohl erstrecht nicht.

Sichere Verifizierung von Absender und Empfänger – Das Anmeldeprozedere, was einem die Post zumutet um sein E-Post-Konto einzurichten, ist einfach nur unfassbar. Anmeldung über das Internet und anschließende Verifizierung durch die empfangen Bestätigungsmail. Als nächstes bekommt man eine TAN als SMS auf Handy zugesendet, welche man ebenfalls im Internet bestätigen muss. Nun ist die Identitätsfeststellung per Postidentverfahren fällig. Ist das erledigt erhält man einen Entsperrcode per Post, und eine Pin in einem weiteren Anschreiben. Mit dieser Pin kann man nun endlich das E-Postkonto freischalten, zumindest in der Theorie, in meinem Fall funktioniert die Pin leider nicht und so bekomme ich nun schon seit 3 Monaten alle 3 Wochen immer wieder neue Codes, die dann wider nicht funktionieren. Dem Anschreiben ist zu entnehmen, dass diese Pin nur 20 Tage gilt und dann erneut zugesendet wird. Die meisten Menschen dürften mit einem solchen Prozess überfordert sein und schnell feststellen, dass der gute alte Brief genauso ankommt und definitiv rechtssicher ist.

Da ich die Zusendung der Pin-Briefe nun endlich abstellen wollte, habe ich die Hotline der Post angerufen. Die Support-Dame, die ich auch befragt habe, was das ganze Registrierungstheater eigentlich soll, beharrte stoisch darauf dass dieses Verfahren für die Rechtssicherheit von Nöten sei. An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass man mit einem normalen Brief Rechtsgeschäfte tätigen, ohne seinen Personalausweis am Postschalter vorlegen zu müssen und sich mit Geheimcodes per SMS herum zu ärgern. Im weiteren Verlauf des Gesprächs entstand bei mir Eindeutig der Eindruck, dass die Mitarbeiterin “geschult” war, also Ihr vorgegebenes Programm abspult, ohne jemals selbst kapiert zu haben, um was es eigentlich geht.

Vermutlich weiß die Post selbst nicht was der E-Postbrief dem Kunden eigentlich bringen soll. Nur gut das wenigstens die sie selbst profitiert, immerhin kennt man nun die aktuelle Anschrift, alle Persönlichen Daten wie Geburtsname, Geburtsort und Geburtsdatum, die aktuelle Handynummer und die aktuelle E-Mailadresse aller Personen die den Anmeldeprozedere durchlaufen haben. Ein Blick in die AGB des E-Postbrif (Stand heute), lässt hierbei durchaus Platz für Phantasie wie diese Daten verwendet werden könnten.

Matthias Walter, http://www.tec4net.com

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Quellen und Links:

AGB E-Postbrief
https://www.epost.de/adressreservierung/footer/rechtliches/agb.html

Noch mehr Gründe gegen den ePost-Brief
http://www.youtube.com/watch?v=ssqrWI8xCuk