Die britische Aufsichtsbehörde ICO verhängte gegen die TikTok Information Technologies UK Limited ein Bußgeld in Höhe von 12,7 Millionen Pfund (14,5 Millionen Euro). Grund dafür war die Verarbeitung von Daten von Kindern unter 13 Jahren ohne Einwilligung der Eltern. TikTok hatte es diesen Kindern im Jahr 2020 erlaubt, Konten zu eröffnen, obwohl selbst die eigenen Regeln dies untersagten. Das Unternehmen hatte außerdem keine angemessenen Kontrollen zur Identifizierung und Entfernung von Benutzerkonten von minderjährigen Kindern durchgeführt.
Die britischen Datenschutzbestimmungen sehen vor, dass die Verarbeitung von personenbezognen Daten von Kindern ohne Einwilligung der Eltern untersagt ist. TikTok hat diese Regel gebrochen, indem es die Daten von bis zu 1,4 Millionen Kindern ohne Einwilligung der Eltern nutzte. Das Unternehmen hatte außerdem keine ausreichenden Maßnahmen getroffen, um die Identität und das Alter der Nutzer zu überprüfen.
Ursprünglich war für die begangenen Verstöße sogar ein Bußgeld in Höhe von 27 Millionen Pfund angedacht. Trotz der reduzierten Starfzahlung hat das Unternehmen angekündigt, die Entscheidung der ICO anzufechten.
TikTok ist bereits wegen datenschutzrechtlicher Verstöße in die Schlagzeilen geraten und musste in der Vergangenheit ähnliche Bußgelder in anderen Ländern wie den USA und Italien bezahlen.
Sanktionsadressat
TikTok Information Technologies UK Limited
Bußgeld
253.000 Euro
Verletzte Rechtsnorm
Art. 8 DSGVO
Matthias A. Walter, http://www.tec4net.com
EDV-Sachverständiger und Datenschutzauditor
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Quellen und Links:
Datenschutzbehörde: Vereinigtes Königreich – Information Commissioner’s Office
https://ico.org.uk/about-the-ico/media-centre/news-and-blogs/2023/04/ico-fines-tiktok-127-million-for-misusing-children-s-data/
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