Der zunehmende Einsatz von Selfies zur Identitätsverifikation stellt eine Herausforderung im Bereich des Datenschutzes und der IT-Sicherheit dar. Immer mehr Online-Dienste, wie Banken oder Autovermietungen, verlangen von ihren Nutzern ein Selfie mit dem Personalausweis, um die Identität zu bestätigen. Doch die Entscheidung, solche Fotos hochzuladen, birgt Risiken, da Unternehmen nicht immer transparent über die Speicherung und Verarbeitung der Daten informieren. Wer sich für die Verwendung solcher Dienste entscheidet, sollte abwägen, ob der Nutzen die potenziellen Sicherheitsrisiken überwiegt. Kunden dürfen auch Nein sagen und sollten sich nicht alles gefallen lassen.
Der Hauptvorteil eines Ausweis-Selfies ist der Zugang zu praktischen Online-Diensten, wie etwa Sofortkrediten oder Carsharing-Optionen. Doch es gibt auch viele Bedenken: Datenlecks sind häufig, und es besteht die Gefahr, dass gestohlene Ausweis-Fotos zu betrügerischen Aktivitäten führen, wie etwa illegalen Krediten oder Identitätsdiebstahl. Zudem ist es schwer zu sagen, wie Unternehmen mit den Daten umgehen und wie lange diese gespeichert werden.
Wird ein solches Selfie aber dennoch verschickt, sollte darauf geachtet werden, dass die Datenschutzrichtlinien des Unternehmens gründlich geprüft werden. Auch das Hinzufügen eines Wasserzeichens und die Verwendung sicherer Kanäle zur Datenübertragung kann helfen, die Risiken zu minimieren. Schließlich sollte jeder Nutzer regelmäßig seine Daten auf mögliche Lecks prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz seiner Identität ergreifen.
Datenschutz ist ein fundamentales Grundrecht, das uns vor dem Missbrauch unserer persönlichen Daten schützt, beispielsweise vor Identitätsdiebstahl oder unbefugten Krediten. Unternehmen, die den Datenschutz nicht ernst nehmen, riskieren das Vertrauen ihrer Kunden und ermöglichen betrügerische Aktivitäten. Es ist daher unerlässlich, dass die gesetzlichen Bestimmungen, wie die DSGVO, bei der Datenverarbeitung stets beachtet werden. Jeder von uns sollte sich der Bedeutung des Datenschutzes bewusst sein und sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld sicherstellen, dass die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden. Wenn erforderlich, sollte man die Einhaltung der Datenschutzvorgaben einfordern oder im Zweifelsfall auf ein Angebot verzichten. In schwerwiegenden oder vorsätzlichen Fällen kann zudem eine Meldung bei der Datenschutzbehörde erfolgen.
Matthias A. Walter, http://www.tec4net.com
EDV-Sachverständiger und Datenschutzauditor
Quellen und Links:
So nutzen Betrüger Ihre Fotos mit Personalausweis:
https://www.kaspersky.de/blog/selfie-with-id-card-scam/19925
Immer wieder kommt es zu Datenschutzverstößen:
https://it-news-blog.com/?cat=370
https://www.tec4net.com/web/it-security
tec4net – Datenschutz und IT-Sicherheit praktikabel umsetzen
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