Die Berliner Datenschutzaufsicht verhängte ein Bußgeld in Höhe von 300.000 Euro gegen ein großes Finanzinstitut aufgrund der intransparenten Nutzung automatisierter Verfahren bei der Bearbeitung von Kreditkartenanträgen. Das betroffene Geldinstitut setzte einen Algorithmus ein, der auf Grundlage von Angaben wie Beruf, Einkommen und persönlichen Daten sowie externen Quellen über die Vergabe entschied.

Ein Antragsteller beschwerte sich, nachdem sein Antrag trotz guter Bonität abgelehnt wurde, ohne dass eine nachvollziehbare Begründung erfolgte. Auf seine Nachfrage erhielt er lediglich allgemeine Erläuterungen, die keinen konkreten Bezug zu seinem Fall erkennen ließen.

Die Aufsichtsbehörde sah hierin einen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Unternehmen sind bei automatisierten Einzelentscheidungen verpflichtet, auf Nachfrage klar und verständlich darzulegen, welche Kriterien zur Ablehnung geführt haben. Die betroffene Bank ist dem nicht nachgekommen.

Sanktionsadressat
DKB – Deutsche Kreditbank AG

Bußgeld
300.000 EUR

Verletzte Rechtsnorm
Art. 5 Abs. 1 lit. a DSGVO
Art. 22 Abs. 3 DSGVO
Art. 15 Abs. 1 lit. h DSGVO