Aktuelle Datenschutz-Themen: Risiken, Pflichten, Chancen

Das Thema Datenschutz entwickelt sich stetig weiter – angetrieben durch technologische Innovationen, rechtliche Anpassungen und steigende gesellschaftliche Sensibilität für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Für Unternehmen wird es zunehmend komplexer, den Überblick zu behalten: Neue Anforderungen treffen auf bestehende Prozesse, regulatorischer Druck wächst, und gleichzeitig steigen die Erwartungen von Kunden und Partnern in Bezug auf Transparenz und Sicherheit.

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wichtigsten aktuellen Themen im Datenschutz, die 2025 für Unternehmen, Behörden und Organisationen von Bedeutung sind. Dabei geht es nicht nur um Risiken, sondern auch um Chancen: Wer Datenschutz proaktiv angeht, kann Vertrauen schaffen, Rechtssicherheit gewährleisten und Wettbewerbsvorteile sichern.

1. Künstliche Intelligenz und Datenschutz

Der Einsatz von KI-Systemen ist in vielen Bereichen Realität – von automatisierten Kundenservices bis hin zu personalisierten Produktempfehlungen. Dabei stellt sich die Frage, wie personenbezogene Daten in KI-Modellen verarbeitet und geschützt werden. Datenschutzrechtlich besonders relevant ist der sogenannte „Black Box“-Effekt: Viele KI-Systeme arbeiten intransparent, was die Nachvollziehbarkeit der Datenverarbeitung erschwert. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie den Grundsätzen der DSGVO – insbesondere Transparenz, Zweckbindung und Datenminimierung – auch im Kontext von KI gerecht werden.

2. Cookies und Online-Tracking

Die Regelungen rund um Cookies und Tracking-Technologien befinden sich im Wandel. Während die ePrivacy-Verordnung auf EU-Ebene weiterhin auf sich warten lässt, wächst der Druck auf Webseitenbetreiber, Tracking transparenter und datenschutzkonform zu gestalten. Zugleich verschärfen Browserhersteller wie Apple und Mozilla die technischen Rahmenbedingungen für Drittanbieter-Cookies. Unternehmen müssen ihre Cookie-Banner regelmäßig überprüfen und sauber zwischen essenziellen und zustimmungspflichtigen Cookies unterscheiden. Eine datenschutzfreundliche Webanalyse – z. B. mit Tools ohne Drittstaatentransfer – gewinnt an Bedeutung.

3. Datenschutz in der Cloud

Die Nutzung von Cloud-Diensten ist aus der IT-Landschaft kaum mehr wegzudenken. Doch gerade bei sensiblen oder personenbezogenen Daten wirft der Einsatz von Public-Cloud-Anbietern zahlreiche datenschutzrechtliche Fragen auf: Wo liegen die Daten? Wer hat Zugriff? Wie sind sie verschlüsselt? Unternehmen sollten genau prüfen, ob ihre Cloud-Dienstleister DSGVO-konforme Vereinbarungen bieten – insbesondere im Hinblick auf Auftragsverarbeitung und Datenübermittlung in Drittländer. Zero-Trust-Architekturen und clientseitige Verschlüsselung sind hier zunehmend gefragt.

4. Rechte der Betroffenen

Die Rechte von betroffenen Personen – also Kunden, Mitarbeitern oder Partnern – stehen im Zentrum der DSGVO. Dazu zählen unter anderem das Recht auf Auskunft, Löschung oder Berichtigung. Neu hinzu kommt verstärkt das Recht auf Erklärungen bei automatisierten Entscheidungen, etwa bei Kreditwürdigkeitsprüfungen oder algorithmischen Einstufungen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie transparente Prozesse zur Wahrnehmung dieser Rechte implementieren und dabei Fristen sowie Dokumentationspflichten einhalten. Auch technisch muss die IT-Infrastruktur diese Anforderungen unterstützen.

5. Datenschutz bei Smart Devices und IoT

Ob smarte Produktionsmaschinen, vernetzte Fahrzeuge oder intelligente Sensoren in Gebäuden – das Internet der Dinge (IoT) bringt neue Herausforderungen für den Datenschutz. Oft werden personenbezogene Daten im Hintergrund erhoben, verarbeitet und in die Cloud übertragen. Vielen Unternehmen fehlt jedoch die volle Kontrolle über diese Prozesse. Besonders kritisch ist dies, wenn IoT-Komponenten von Drittanbietern stammen. Unternehmen sollten bei der Beschaffung und Integration von IoT-Systemen Datenschutzaspekte frühzeitig prüfen und in ihre IT-Sicherheitsstrategie integrieren.

6. Datenschutz in der Gesundheitsbranche

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet schnell voran – mit elektronischen Patientenakten, Wearables und digitalen Gesundheits-Apps. Gleichzeitig handelt es sich bei Gesundheitsdaten um besonders schützenswerte Informationen. Für Unternehmen im Gesundheitssektor bedeutet das: Höchste Standards bei Zugriffskontrollen, Verschlüsselung und Nachvollziehbarkeit der Datenverarbeitung sind Pflicht. Auch bei der Nutzung von Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken sind strenge rechtliche Vorgaben einzuhalten, die häufig zusätzliche Einwilligungen erfordern.

7. Internationale Datenübermittlung

Viele Unternehmen nutzen Dienste von Anbietern mit Sitz außerhalb der EU – etwa für Kommunikation, Cloud-Speicher oder Analyse-Tools. Die Datenübermittlung in Drittländer ist jedoch datenschutzrechtlich heikel. Nach dem Wegfall des Privacy Shield wurde im Juli 2023 das „EU-US Data Privacy Framework“ (DPF) eingeführt. Doch auch dieses steht rechtlich unter Beobachtung. Unternehmen sollten regelmäßig prüfen, ob ihre Anbieter diesem Framework angeschlossen sind – und ob ergänzende Maßnahmen wie Standardvertragsklauseln oder zusätzliche Sicherheitsmechanismen erforderlich sind. Mit einer erneuten rechtlichen Überprüfung durch den Europäischen Gerichtshof ist zu rechnen – eine Aufhebung des DPF wäre keine Überraschung.

8. Datenschutz im Arbeitsumfeld

Die Digitalisierung der Arbeitswelt hat auch Auswirkungen auf den Datenschutz von Mitarbeitern. Tools zur Zeiterfassung, Collaboration-Plattformen oder Systeme zur Leistungsbewertung können in bestimmten Fällen eine Form der Überwachung darstellen. Hier gilt es, eine Balance zu finden zwischen berechtigtem Interesse des Unternehmens und dem Schutz der Privatsphäre der Beschäftigten. Transparente Regelungen, Betriebsvereinbarungen und technische Schutzmaßnahmen helfen, Konflikte zu vermeiden und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Datenschutz als Wettbewerbsvorteil

Datenschutz ist kein starres Regelwerk, sondern ein dynamischer Prozess, der sich an technologische Entwicklungen und rechtliche Neuerungen anpassen muss. Unternehmen, die heute in transparente, sichere und rechtskonforme Prozesse investieren, sind morgen besser aufgestellt – sowohl in rechtlicher Hinsicht als auch im Wettbewerb.

Als Berater für IT-Sicherheit und Datenschutz unterstützen wir Sie dabei, passende Lösungen zu finden, Risiken zu minimieren und Ihre Organisation zukunftssicher aufzustellen. Sprechen Sie uns gerne an.

 

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Matthias A. Walter, http://www.tec4net.com

EDV-Sachverständiger | Auditor für Datenschutz und IT-Sicherheit


Quellen und Links:

ChatGPT erfand einen falschen Kindermörder
https://noyb.eu/de/ai-hallucinations-chatgpt-created-fake-child-murderer

Anwalt fällt auf von ChatGPT erfundene Urteile herein
https://www.heise.de/news/ChatGPT-erfindet-Gerichtsurteile-US-Anwalt-faellt-darauf-herein-9068180.html

Studie von Forschern am Massachusetts Institute of Technology veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Patterns“
https://www.cell.com/patterns/fulltext/S2666-3899(24)00103-X

DSGVO-Bußgeldern finden sie unter:
https://it-news-blog.com/?cat=370

tec4net Infoseite zur KI-Strategieberatung
https://www.tec4net.com/web/ki-strategieberatung


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