Unternehmen, die Heiz- und Wasserkostenabrechnungen erstellen oder Brandmeldesysteme betreiben, stehen zunehmend vor neuen regulatorischen und technischen Anforderungen. Verbrauchsdaten gelten häufig als personenbezogen und müssen daher nach DSGVO besonders geschützt werden.
Mit dem EU Data Act kommen zusätzliche Pflichten zu Datenzugang und Weitergabe hinzu. Gleichzeitig steigt der Druck, IT-Sicherheit nach anerkannten Standards wie ISO 27001 nachzuweisen. Der folgende Überblick zeigt, welche Themen für die Branche besonders relevant sind und wo Handlungsbedarf besteht.
1. Datenschutz und DSGVO
- Personenbezug von Verbrauchsdaten: Auch Heiz- und Wasserverbrauchsdaten gelten in vielen Fällen als personenbezogen, da sie Rückschlüsse auf individuelle Nutzung zulassen.
- Rechtsgrundlage: Klare Einwilligungen oder gesetzliche Grundlage zur Verarbeitung müssen vorliegen.
- Transparenzpflichten: Nutzer (Mieter, Eigentümer) müssen informiert werden, welche Daten erfasst werden, wie lange sie gespeichert und an wen sie übermittelt werden.
2. EU Data Act – Datenzugang und Weitergabe
- Zugriffsrechte der Nutzer: Eigentümer oder Mieter könnten Anspruch auf die Rohdaten haben und diese ggf. auch an Drittanbieter weitergeben wollen (z. B. alternative Abrechnungs- oder Energiemanagement-Dienste – Interoperabilität).
- Schnittstellenanforderungen: Systeme müssen so gestaltet sein, dass ein fairer, sicherer und standardisierter Zugriff auf die erfassten Daten möglich ist.
- Vertragliche Anpassungen: Verträge mit Immobiliengesellschaften oder Wohnungsbaugesellschaften müssen angepasst werden, um Rechte und Pflichten klar zu regeln.
3. IT-Sicherheit und ISO 27001
- Sichere Funkübertragung: Datenübertragung per Funk + UMTS muss verschlüsselt und manipulationssicher sein.
- End-to-End-Sicherheit: Von der Erfassung im Gerät bis zur Speicherung im Backend müssen Schutzmaßnahmen gegen Abhören und Manipulation bestehen.
- Zugriffs- und Berechtigungskonzepte: Nur autorisierte Mitarbeiter dürfen auf die Daten zugreifen.
- ISMS (Informationssicherheits-Managementsystem): Orientierung an ISO 27001 oder branchenspezifischen Standards stärkt Vertrauen und reduziert Risiken.
4. Betrieb von Brandmeldern / Sicherheitssystemen
- Kritische Infrastruktur-Aspekt: Brandmeldeanlagen fallen in vielen Fällen in den Bereich Sicherheitstechnik – hier gelten erhöhte Anforderungen an Ausfallsicherheit und Manipulationsschutz.
- Echtzeitdaten: Anders als bei Verbrauchsdaten müssen Brandmeldedaten sofort und sicher übermittelt werden – hier sind Verfügbarkeit und Integrität der Systeme besonders kritisch.
- Nachvollziehbarkeit und Dokumentation: Lückenlose Protokollierung, um im Ernstfall gerichtsfeste Nachweise liefern zu können.
5. Rechtliche und regulatorische Anforderungen
- Mess- und Eichrecht: Bei Verbrauchszählern müssen Genauigkeit, Kalibrierung und Konformität mit gesetzlichen Vorgaben (z. B. MessEG in Deutschland) gesichert sein.
- Wohnungswirtschaftliche Vorgaben: Unternehmen in diesem Bereich müssen Anforderungen der Heizkostenverordnung beachten.
- Aufbewahrungsfristen & Datenminimierung: Nur so viele Daten speichern, wie nötig, und nur so lange, wie gesetzlich vorgeschrieben.
6. Organisatorische Themen
- Vertrag mit Immobilienverwaltern: Klare Verantwortlichkeiten bei Datenschutz und Datensicherheit (Stichwort: Auftragsverarbeitung nach DSGVO).
- Schulungen für Mitarbeiter: Sensibilisierung für Datenschutz, Datensicherheit und Umgang mit sensiblen Verbrauchs- und Sicherheitsdaten.
- Notfall- und Incident-Management: Verfahren für Sicherheitsvorfälle oder Datenpannen.
Zusammenfassung
Für Unternehmen sind vor allem drei Schwerpunkte entscheidend
- DSGVO-Konformität (personenbezogene Daten, Informationspflichten, Verträge),
- EU Data Act (Zugriffsrechte, Datenweitergabe, Schnittstellen),
- IT-Sicherheit/ISO 27001 (sichere Übertragung, Schutz vor Manipulation, ISMS).
Handlungsempfehlung
Der EU Data Act stellt Unternehmen vor neue Aufgaben, eröffnet aber gleichzeitig vielfältige Chancen. Entscheidend ist, dass Sie die kommenden Anforderungen rechtzeitig in Ihre Strategien und Prozesse integrieren. Dabei geht es nicht nur um die Umsetzung gesetzlicher Pflichten, sondern auch um die Nutzung von Wettbewerbsvorteilen, die sich aus einem professionellen Umgang mit Daten ergeben.
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EDV-Sachverständiger | Auditor für Datenschutz und IT-Sicherheit
Quellen und Links:
Gesetzestext zur EU-Verordnung 2023/2854
https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2023/2854/oj/eng
Hintergrundwissen zum EU Data Act
https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/policies/data-act
Bundesministerium zu Umsetzung & Hintergrund
https://bmds.bund.de/themen/digitale-wirtschaft/data-act
Die zuständige Behörde zum EU Data Act
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Digitales/DataAct/Pflichten/start.html
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